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Zeitalter der Industrialisierung
 
Maßnahmen zur Lösung der sozialen Frage

Aufgabe 7

Lies den Text und trage die unten stehenden Wörter richtig in die Lücken ein.
   Alfred Krupp      Arbeitslosigkeit      Eigentumsverhältnisse      Frauenwahlrecht      friedlichem Wege      Gewerkschaften      industrielle      Kolping      Krankenversicherung      Mietskasernen      Rauhe Haus      Realpolitik      Revolution      schlechten Arbeitsbedingungen      Sozialdemokratische Partei Deutschlands      Sozialgesetzgebung      Streik      Wohnungsknappheit   
Die soziale Frage

Der Begriff der sozialen Frage beschreibt die gesellschaftlichen Probleme während der Zeit der Industrialisierung im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Diese waren durch die Revolution entstanden. Vor allem die Arbeiterschaft mit ihren Familien war davon betroffen. Dazu zählten die , und häufig auch die . Viele Arbeiterfamilien wohnten in den städtischen Ballungszentren in sogenannten .

Maßnahmen der Kirchen

Die Kirchen wollten die Auswirkungen der Industrialisierung für die Menschen vor allem auf lösen. Sie waren nicht an einer grundlegenden gesellschaftlichen Änderung der interessiert. So errichteten sie Wohnhäuser für unverheiratete Arbeiter und Gesellen. Jungen Menschen boten sie aber Ausbildungsplätze an, damit diese einen Beruf erlernen konnten. Noch heute existieren diese kirchlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel das „“ oder die Einrichtungen der -Werke.

Maßnahmen von Unternehmern

Die meisten Unternehmer sahen sich aber nicht gezwungen, Verbesserungen für die Arbeiter herbeizuführen. Doch hier gab es Ausnahmen. Ein Beispiel ist der Stahlunternehmer in Essen. Er richtete für seine Arbeiter eine Renten- und Betriebskrankenkasse ein. Er ließ auch Werkswohnungen in eigenen Arbeitersiedlungen mit Schulen und Krankenhaus bauen. Das Ziel dieser Maßnahmen war es, die Arbeiter an die eigene Firma zu binden und Streiks sowie politische Betätigung zu verhindern.

Maßnahmen des Staates

In den 1880er Jahren ging der Staat dazu über, eine eigene einzuführen. Den Anfang machte 1883 die . Es folgten in den kommenden Jahren eine Unfallversicherung und die Alters- und Invaliditätsversicherung.

Arbeiter organisieren sich

Doch die unterschiedlichen Maßnahmen reichten nicht aus, um die Armut und die schlechten Arbeitsbedingungen dauerhaft und vor allem massiv zu verbessern. So organisierten sich Arbeiter im 19. Jahrhundert in und Arbeitervereinen. Das wirkungsvollste Instrument der Arbeiterbewegung stellte sicherlich der dar. Um den politischen Forderungen der Arbeiter eine dauerhafte Organisation zu geben, gründete sich 1875 aus zwei unterschiedlichen Arbeitervereinigungen die . Die SPD stritt zwar über den richtigen Weg zu sozialen Verbesserungen, sah aber auf lange Sicht in der Demokratisierung der Gesellschaft den Königsweg für Verbesserungen. Es gab aber auch radikalere Ansichten. Sie wollten die Kapitalisten enteignen und die Produktionsmittel, also die Fabriken und das Kapital vergesellschaften. Dieser Zustand, so die Theoretiker Karl Marx und Friedrich Engels, könne nur durch eine erreicht werden. Ihre Losung lautete daher: „Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!“. Ihnen schwebte eine klassenlose Gesellschaft vor, die erst im Kommunismus erreicht werden sollte. Die SPD hingegen beschritt einen anderen Weg, den der sogenannten „“. Das bedeutete, die Veränderung in der Gesellschaft durch Reformen und nicht durch gewalttätige Revolutionen herbeizuführen, wie zum Beispiel das , das dann 1919 in Deutschland eingeführt wurde.